Unfall

Nach der Diagnose "Spiralbruch am rechten Oberschenkel" folgte die entsprechende Operation durch den Fachmann für Kleintierchirurgie in Diessenhofen. Den mitgegebenen Trainingsplan für die nächsten sechs Wochen hielten mein haariger Partner und ich pflichtbewusst ein. Trotzdem musste ich feststellen, dass es Finn irgendwann so etwas von egal war, auf drei Beinen durchs Leben zu humpeln. Meine Aufmunterungsversuche, sich an das vierte Bein zu erinnern, schlugen fehl, was meiner Verfassung keinen Gefallen tat. Eine liebe Nachbarin machte mich behutsam auf die Möglichkeit aufmerksam, mit Finn eine Schwimmtherapie bei Kynofit anzustreben. Die Bemerkung "du musst halt schauen, ob du überhaupt einen Termin erhältst, die Therapien bei Kynofit sind sehr begehrt". Ja super! Da steh ich da, mit einem sehr zurückhaltenden und nach Möglichkeit die Nähe fremder Menschen meidenden Berger Picard, der zur Therapie muss. Meine Anfrage an Dani Rickenbacher "Haben Sie Lust auf eine neue Herausforderung? Frau mit rassetypischem Picard!" wurde umgehend mit einem sehr freundlichen "ja" beantwortet. Meine Erleichterung war sehr groß, als ich einen Termin in meinem Kalender eintragen durfte. Und der Tag kam und ich stand mit meinem humpelnden, zur Flucht neigenden Finn im Eingangsbereich von Kynofit. Nur der Geduld und dem Einfühlungsvermögen von Dani war es zu verdanken, dass mein zur Sturheit neigender, in diesem Moment nicht wirklich kooperativer Begleiter, sich mit einem fremden Mann an seiner Seite Richtung Dusche bewegen ließ. Dani schaffte es, mit ruhiger Stimme und einer Prise Humor Finn zu überzeugen, dass das Hängen im "Gschtältli" am Kranen überlebbar, die Aufwärmmassage, das Schwimmen im Wasser und das anschließende Bad im Jacuzzi sehr angenehm ist. Wieder Zuhause galt es, den Rest des Tages zu ruhen, damit am nächsten Tag mit den Hausaufgaben begonnen werden kann. Jetzt lag es an mir, täglich Danis Vorschläge zur Unterstützung des Heilungsprozesses umzusetzen. Zuerst kaufte ich Finn ein Brustgeschirr, damit er an der Leine ziehen kann, dann galt es Pfoten duschen, trocknen, Pfoten und Hals- und Rückenmuskulatur massieren etc. Finns Gesundheitszustand verbesserte sich zusehends und er konnte sein rechtes Bein sehr schnell wieder ein wenig belasten. Die Rückenschmerzen ließen nach und er trug seine Rute immer weniger schräg. Die Hausaufgaben durften intensiviert werden. Was für ein Erfolg! Finn erträgt meine täglichen Therapieversuche routiniert, mit stoischer Ruhe und Gelassenheit und mittlerweile hat er sich an den Umstand gewöhnt, dass wir nach Effretikon fahren und er schwimmen darf. Er erholt sich langsam aber stetig von seinem Unfall. Vielen Dank Dani für alles. Mein Dank gilt selbstverständlich auch dem superguten Team von Kynofit.

Daniela Meile und Finn

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